Auf meinem Handy finden sich unzählige Audiodateien – sie enthalten keine Texte, sondern vor allem eines: Summen. Als ich während des Lockdowns wieder begann, Musik zu machen, entdeckte ich die elektronische Musik. Ich hatte nie Musiktheorie gelernt, doch ich wusste, was sich gut anhört, und hatte jede Menge Ideen im Kopf. Bald begann ich, diese Ideen zu summen: Tonfolgen, Melodien und Beats. Später wandelte ich sie mit Ableton Live in Kompositionen um. Abgedreht, was?!
Dabei wurde mir schnell klar: Ideen kommen und gehen, und wenn man sie nicht sofort festhält, sind sie verloren. Ich habe mir deshalb angewöhnt, jede Idee sofort zu speichern, egal wo ich bin – auch wenn sie in einem flüchtigen Moment auftaucht. Ideen sind wie Material, das um uns herumschwirrt, und wir müssen bereit sein, sie zu ergreifen, wenn sie uns küssen.
Ideen sind wertvoll, selbst wenn wir sie nicht umsetzen. Die Herausforderung besteht darin, sie nicht zu verlieren.
Wichtig ist, dass du Ideen festhältst, ohne sie sofort zu bewerten. Die Umsetzung kommt später, aber die Sammlung von Ideen ist der erste Schritt. Nutze jede Gelegenheit, um deine Gedanken zu speichern – sei es auf deinem Smartphone, einem Notizbuch oder mit einem Audiorecorder. Jede Idee ist wertvoll, und wer weiß, welche davon sich später als besonders bedeutungsvoll herausstellt.
Anbei eine kleine Anleitung zum Festhalten von Ideen, die dir möglicherweise helfen kann, deine vielen Geistesblitze festzhalten:
Schritt 1: Mach dich bereit und sei offen für Ideen
Sei nicht verkrampft dabei, sondern lass dir Raum für Entspannung. Nutze Momente der Ruhe und Offenheit, ohne ständig auf der Hut zu sein. Es ist in Ordnung, wenn nicht immer eine Idee dabei herauskommt. Es geht darum, den Moment zuzulassen, selbst wenn er vorüberzieht, ohne sofort greifbare Ergebnisse zu liefern.
Schritt 2: Mach es schnell und unkompliziert
Versuche nicht, die Idee sofort vollständig auszuformulieren. Halte einfach das fest, was für dich gerade entscheidend ist. Nutze deine eigene Sprache – niemand anders muss deine Notizen lesen oder deine Formulierungen verstehen. Es geht nur darum, deine Gedanken so zu bewahren, wie sie für dich Sinn machen.
Schritt 3: Nutze das, was du gerade zur Hand hast
Ob Smartphone, Notizbuch oder Zettel und Stift – benutze das, was dir in diesem Moment zur Verfügung steht, um deine Idee in wenigen Sätzen oder auch in Stichpunkten festzuhalten. Der Vorteil von Smartphones ist, dass sie uns ermöglichen, schnell zu notieren und mit Apps sogar zu organisieren, was wir festhalten. Wenn eine Idee kommt, greif sofort zu.
Schritt 4: Vergiss den inneren Kritiker
Wenn du eine Idee aufschreibst, sei einfach in dem Moment. Sie ist, was sie ist: eine Idee. Sie muss noch nicht umgesetzt werden, muss nicht perfekt ausformuliert oder auf ihre Umsetzbarkeit getestet werden. Der Fokus liegt darauf, das Herzstück der Idee festzuhalten, ohne es gleich zu bewerten oder zu analysieren. Alles Weitere kann später kommen.
Merke: Schätze die Idee und habe Respekt vor der Tatsache, dass dich gerade eine Idee küsst – weil du weißt, dass dieser Moment vielleicht niemals wieder eintreffen könnte und dass die Idee für immer weg ist. No more Idee wasting.